Hoheneck - Ein Bauwerk mit vielen Gesichtern
Von der Stalburc zum Schloss
Nach einem Schloss sieht es wahrlich nicht aus. Dennoch war es einmal ein Jagdschloss des sächsischen Kurfürsten August I., bevor er seine Augustusburg bauen ließ. Doch die Geschichte geht noch weiter, bis ins 13. Jahrhundert.
Erbaut als eine Ritterburg, unter „Stalburc“ bekannt, diente sie als Namensgeberin der Stadt Stollberg. Als „Schloss Hoheneck“ ist sie erstmals 1704 erwähnt worden.
Wie kam es aber von der Burg zum Schloss?
Im Mittelalter, als Burgen besonders wichtig waren, gab es noch keine Unterscheidung in „Burg“ und „Schloss“, da es nur Burgen gab. Schlösser entstanden erst später. Die meisten von ihnen wurden seit der Renaissance im 15./16. Jahrhundert erbaut, wobei auch viele Burgen zu Schlössern umgebaut wurden.
Dennoch ist das, was man in Hoheneck sieht, auch weit entfernt von einer Burg. Abgetragen und 1862 wieder aufgebaut, wurde „Schloss Hoheneck“, wie es im Volksmund genannt wird, erstmals als Zuchthaus genutzt. Und hier beginnt seine Geschichte als Gefängnis.
Am meisten geprägt ist Hoheneck jedoch durch die Inhaftierung von politisch gefangenen Frauen in der Zeit der DDR. Seit der Wende bis zur Schließung 2001 war hier eine Justizvollzugsanstalt für Männer und Frauen.
Und heute? - Gibt es neues Leben auf Hoheneck.
Mit dem Einzug der Phänomenia, einer interaktiven Lern- und Erlebniswelt für Kinder und naturwissenschaftlich interessierten Erwachsenen, wandelt sich die ehemalige Justizvollzugsanstalt Hoheneck vom Gefängnis zur Kulturstätte. Doch dies ist nur ein Teil der nachhaltigen Nachnutzung.
Im zweiten Bauabschnitt wird die „GEDENKSTÄTTE HOHENECK“ mit einer Dauerausstellung und Außenrundgang errichtet, die an die politisch verfolgten und in Hoheneck inhaftierten Frauen erinnert.
Weiterhin werden Räumlichkeiten für den Einzug des Stollberger Kinder- und Jugendtheaters „BURATTINO“ sowie für die experimental-archäologische Ausstellung „ABORA SCIENCE CENTER“ ertüchtigt.
Doch das ist sicherlich noch nicht alles.
Schaut einfach immer wieder rein und informiert euch über „Aktuelles“. Es lohnt sich! Wir freuen uns darauf, das „Areal Stalburc/Hoheneck“ mit euch zu einer Gedenk-, Bildungs- und Kulturstätte für Jung und Alt zu kreieren, die sowohl für Vergangenheit und Zukunft steht, und sich dabei in der Gegenwart widerspiegelt.